Zwei auf einem Streich

Tanja Ochs, HSt

Das größte Heimatfest der Gemeinde wirft seine Schatten voraus: Der Leingartener Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen, 45 000 Euro für den nächsten Käsritt bereitzustellen. 2013 soll das Fest gemeinsam mit dem Jubiläum anlässlich des 150-jährigen Bestehens der Feuerwehr gefeiert werden.

Heimatverein und Feuerwehr sollen die Festtage gemeinsam ausrichten und das Programm dem Gremium rechtzeitig vorlegen. \"Wir sind in der Vergangenheit sehr gut damit gefahren\", erklärte Bürgermeister Ralf Steinbrenner.

Form Aus finanziellen Gründen war das Heimatfest auf das Jubiläumsjahr der Feuerwehr verschoben wurden. Allerdings ist noch nicht entschieden, in welcher Form sich beide Feste ergänzen werden. \"Es muss klar sein, dass es sich um den Käsritt handelt\", sagt Paul Gräsle (Grüne). Es sei wichtig, den Heimatverein nicht zu schwächen, sondern zu unterstützten. \"Wir wollen nicht nur mithelfen, den Käsritt auszurichten\", stellt Gemeinderat André Göbl (SPD) klar. Der Feuerwehrkommandant legt Wert darauf, das Jubiläum seiner Mannschaft entsprechend zu berücksichtigen. \"Es ist noch nichts vereinbart\", sagt er jedoch. \"Wir brauchen erst eine Entscheidung.\"

Nachdem die finanzielle Unterstützung nun zugesagt ist, werden Ausschüsse beider Veranstalter konkrete Details besprechen, \"damit beide Feste nicht zu kurz kommen\", sagt der Geschäftsführer des Heimatvereins Fritz Eichholz. Man tue sich gegenseitig gut, vor allem personell. Der historische Teil des Käsritts am Sonntagnachmittag, wenn die Reiter den Käse auf dem Hipfelhof holen, bleibe bestehen. \"Alles andere ist schmückendes Beiwerk\", meint Eichholz. So könne der Umzug durchaus anders geplant werden. Nach Erntekrone, Käsreitern und Mottowagen könnte sich die Feuerwehr einreihen. Klare Abgrenzung hingegen fordert Walter Lengle, Vorsitzender des Heimatvereins. Noch sei nichts beschlossen, aber zwei Tage für den Käsritt und zwei Tage für die Feuerwehr könnten auch nacheinander gefeiert werden.

\"Vielleicht kann man darin eine Chance sehen\", begrüßt Ilona Molle-Maier (SPD) die Zusammenlegung der beiden Feste. Es sei wichtig, sich abzusprechen: \"Lieber einmal mehr darüber schwätzen\", empfiehlt Brigitte Wolf (Grüne). Das werden die Verantwortlichen jetzt tun. Erste Verträge müssen schon in den nächsten Wochen geschlossen werden, um sich gute Musikgruppen für Freitag- und Samstagabend zu sichern, betont Walter Lengle.

Summe Ob die 45 000 Euro am Ende reichen, kann heute niemand sagen. Die Summe sei realistisch, glaubt Fritz Eichholz. Allerdings habe es auch schon Feste mit enormen Verlusten gegeben, erinnert sich Lengle. 2009 hatte die Kommune für den Festumzug zusätzlich zu den ursprünglichen 45 000 Euro weitere 22 000 Euro zugeschossen. 2013 sollen beim Festzug zudem Spenden gesammelt werden.

\"Wie macht man das in den kommenden Jahren?\", will Matthias Hampel (CDU) einen Blick in die Zukunft wagen. Da müsse man schauen, was man berwerkstelligen könne, so Steinbrenner. Ein Ende des Heimatfestes ist derzeit zumindest für die Veranstalter undenkbar. \"Es ist ein Aushängeschild der Gemeinde\", sagt Lengle. Deshalb wäre es schade, das Fest aufzugeben.

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