Ein junges Führungsduo - Feuerwehr Bad Rappenau, Abt. Heinheim

Nicole Theuer, HSt

Sie sind zusammen gerade einmal 45 Jahre alt und damit zusammen jünger als ihre Vorgänger einzeln. Max Elser (23) und Felix Nägelein (22) treten bei der Abteilung Heinsheim der Freiwilligen Feuerwehr Bad Rappenau in die Fußstapfen von Matthias Kampp und Jürgen Lietzow. „Bevor wir uns entschlossen habe, uns zur Wahl zu stellen, haben wir jedes einzelne Ausschussmitglied befragt, ob es damit einverstanden ist“, erinnert sich Elser, „und ob sich jeder Einzelne sicher ist, dass er das Amt in so junge Hände geben möchte.“ Denn, das machen die beiden Männer deutlich, „wir wollten uns nicht vordrängeln.“

Nachdem sich Elser und Nägelein der Rückendeckung ihres Ausschusses sicher waren, stellten sie sich zur Wahl. Es wurde zudem auch geklärt, dass Felix Nägelein trotz des noch fehlenden Lehrgangs zum Gruppenführer zur Wahl antreten darf. „Es gibt die Regelung, dass man trotz dieser fehlenden Voraussetzung gewählt werden kann, wenn der Lehrgang in Aussicht steht.“ Bei Nägelein ist dies für September vorgesehen. „Wir hatten uns im Vorfeld auch mit Kommandant Felix Mann unterhalten“, so Elser, „am Ende war das für uns gar nicht so eine Riesensache, denn wir sind schon lange dabei und wurden auch keineswegs überrumpelt.“

Das neue Führungsduo kennt sich schon lange und wurde gemeinsam in der Jugendfeuerwehr groß. „Ich bin mit zehn Jahren in die damals in Heinsheim bestehende Jugendgruppe eingetreten und habe mich mit zwölf Jahren der Jugendfeuerwehr angeschlossen“, erzählt Nägelein, „die Jugendfeuerwehr habe ich durchlaufen und mich hinterher genau wie Max als Betreuer bei der Jugendfeuerwehr engagiert, so dass wir uns schon bewusst waren, was an Verantwortung auf uns zukommt.“ Ein Jahr hatte das Duo Zeit, sich mit dem Gedanken vertraut zu machen, denn nach seinem Umzug nach Eppingen hatte Kampp angekündigt, nach zehn Jahren nicht mehr zur Wahl des Abteilungskommandanten anzutreten. „Das Beispiel von Max und Felix zeigt, dass man bei der Feuerwehr schon in jungen Jahren einiges erreichen kann“, meint Kampp, „wir haben bei der Feuerwehr allgemein und in Heinsheim mit dem Boot und dem Einsatzleitwagen ganz spezielle Möglichkeiten und können individuell auf die jeweilige Person eingehen. Darauf könne man stolz sein“, so der 50-Jährige. Dem kann Felix Nägelein nur beipflichten. „Wenn man wie Max und ich Verantwortung übernimmt, ist man stolz auf das Geleistete und die Mannschaft, denn bei uns ist jeder wichtig.“

Elser und Nägelein verstehen sich als Tandem, Kommunikation und Teamarbeit sind für die beiden wichtig. Da sie schon lange dabei sind, „wissen wir, wo die Probleme liegen, und konnten uns auch schon ein Bild machen, um was es geht.“ Elser sagt: „Wir wollen als nächstes einen Fahrplan erarbeiten, damit wir was in der Hand haben und wissen, was zu erledigen ist.“ Denn neben den Tätigkeiten, wie die Planungen von Übungen oder die Leitung bei Einsätzen, müssen sie sich auch mit der Verwaltung befassen. „Wir müssen beispielsweise schauen, ob die Kameraden ihr Soll an Übungsdiensten erfüllen“, nennt Nägelein ein Beispiel.

Eine weitere Aufgabe ist die Gewinnung neuer Mitglieder. „Wir haben in der Einsatzabteilung ein Loch im Alter zwischen Mitte 20 und Mitte 40, deshalb möchten wir auch Quereinsteiger gewinnen oder beispielsweise ehemalige Feuerwehrangehörige reaktivieren“, so Nägelein, „wir müssen hier am Ball bleiben, auch und gerade im Bereich der Jugend, denn die Jugend ist die einzige Chance, die Wehr nachhaltig zu vergrößern.“

Kampp sieht hier gute Chancen für seine Nachfolger, „sie sind Heinsheimer, deshalb kennen sie die Jugendlichen und können sie persönlich ansprechen.“ Habe man die Jugendlichen begeistert, so Nägelein, „gilt es, die Jugend bei der Stange zu halten und in den Einsatzdienst zu bringen“. Dass die Ausbildung und die Lehrgänge Spaß machen können, das wissen Elser und Nägelein auch gut. „Wir habe nicht nur die Erfahrung gemacht und bekommen es von anderen immer wieder zu hören, dass die Ausbildung Spaß macht, es bilden sich auch Kameradschaften, die die Jahre überstehen.“
„Wenn man wie Max und ich Verantwortung übernimmt, dann ist man stolz auf das Geleistete und auf die Mannschaft.“

„Das Beispiel von Max und Felix zeigt, dass man bei der Feuerwehr schon in jungen Jahren einiges erreichen kann.“

Vorher im Amt

Vor Max Elser und Felix Nägelein leiteten Matthias Kampp und Jürgen Lietzow zehn Jahren gemeinsam die Abteilung Heinsheim. Kampp war zuvor fünf Jahre lang gemeinsam mit Lietzow Stellvertreter des damaligen Abteilungskommandanten Joachim Erbe. Schon zuvor hatte Lietzow von 1994 bis 2003 das Amt des stellvertretenden Abteilungskommandanten inne, Kampp war vor seinem Engagement in Heinsheim der jüngste Abteilungskommandant im Neckar-Odenwald-Kreis, in seiner Heimatgemeinde Dallau wurde er als 20-Jähriger in diese Position gewählt.

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