Themenabend Busunfall: Feuerwehr Leingarten zu Gast bei Müller-Reisen

M.Hoffmann, Feuerwehr Leingarten

Schwere Busunfälle sind gottseidank äußerst selten. Was aber tun, wenn es doch einmal dazu kommt? Um genau diese Frage zu beantworten, hatte die Firma Müller-Reisen aus Massenbachhausen die Leingartener Feuerwehr zu sich eingeladen. Zu Stande kam dieser Kontakt unter anderem auch über einen der Leingartener Maschinisten-Ausbilder: Ralf Hennrich – seines Zeichens selbst gelegentlich Busfahrer im Hause Müller-Reisen.An zwei Terminen waren deshalb Feuerwehrleute aus Leingarten auf dem Firmengelände in Massenbachhausen, wo Ihnen allerhand Tipps und Tricks im Umgang mit den Bussen gezeigt wurden.

Angefangen von der Frage, wo und wie sich die Türen öffnen lassen, wie viel Fahrgäste im Bus Platz finden, bis hin zur Frage, wie viel Kraftstoff ein Bus ungefähr mit sich führt – all das wurde an diesem Abend geklärt.

Das Hauptaugenmerk lag dabei aber auf der Frage, wie die Rettungskräfte nach einem Unfall am Schnellsten in den Bus hinein – und die Fahrgäste aus dem Bus herauskommen. Wie wichtig dies ist, hat sich anderswo in Deutschland leider schon allzu oft gezeigt. Immer wieder, so die Fachmänner, hätten Rettungskräfte zuerst versucht, über die Frontscheibe in verunfallte Busse zu gelangen. „Dabei ist ausgerechnet diese Scheibe die stabilste im ganzen Bus, dementsprechend dauert es gerade dort am Längsten, bis man drin ist!“.

Ähnlich wie im Flugzeug verfügt jeder Reisebus neuerer Bauart über mehrere voneinander unabhängige Notausgänge. So sind beispielsweise sämtliche Seitenscheiben als Notausstieg ausgelegt. Luken im Dach ermöglichen den Ausstieg bei umgestürzten Bussen; und als letzte Alternative steht auch noch Heckscheibe als Notausgang zur Verfügung – denn bei vielen Reisebussen sind die hinteren Sitzreihen einfach nach vorne abklappbar, so dass die Fahrgäste aus dem Bus heraus und die Rettungskräfte hineingelangen können.

Ein großes Problem wurde den Feuerwehrleuten auch vermittelt: die grundlegend unterschiedlichen Strukturen im Aufbau der Busse, die je nach Hersteller  und Modell stark variieren können. Ist beispielsweise beim einen Modell der komplette Bus stromlos, wenn der Hauptschalter in Form des „Nato-Knochens“ betätigt wird, steht bei anderen Modellen das Fahrzeug immer noch teilweise unter Spannung. Kleine Details, die aber im Realfall große Auswirkungen haben können.

Gerade deshalb hat die Leingartener Feuerwehr diese Gelegenheit gerne genutzt, um sich auch in diesem Bereich der technischen Unfallrettung weiterzubilden. An dieser Stelle daher nochmals der herzliche Dank an die Organisatoren der beiden Termine; insbesondere an die Firma Müller-Reisen für die Gelegenheit dieser Ausbildung.

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