| 150 Mitglieder der Jugendfeuerwehren aus dem Landkreis Heilbronn legen die Jugendflamme 2 und 3 sowie die Leistungsspange ab Samstagmorgen, 10 Uhr: Die Sonne steht hoch über dem Waldstadion am Rande der Kurstadt. Auf dem Parkplatz stehen zahlreiche Feuerwehrfahrzeuge, ein Blick auf die Seitentüren mit den Ausdrucken zeigt: Hier sind Jugendliche aus dem ganzen Landkreis zu Gast. „Wir haben 1500 Jugendliche in den jeweiligen Jugendfeuerwehren“, erklärt Tim Zartmann, seit einigen Wochen Kreisjugendleiter. „Etwa zehn Prozent sind heute dabei.“ Mit der Zahl ist Zartmann grundsätzlich zufrieden. „Man muss bedenken, dass wir auch mit Vereinen wie Sport- und Musikvereinen konkurrieren.“ Entgegen einem landesweiten Trend behauptet Kreisbrandmeister Bernd Halter stolz: „Die neuesten Statistiken zeigen, dass die Jugendfeuerwehren hinsichtlich der Mitgliederzahlen wachsen.“ Beim Blick auf die Jugendlichen, die verschiedene Stationen absolvieren müssen, stellt Zartmann fest: „Man merkt, dass die Jugendlichen sich heute weniger als früher draußen aufhalten.“ Die Aufgaben, die die jungen Leute an diesem brütend heißen Vormittag zu erledigen haben, sind vielfältig: Kugelstoßen und ein Staffellauf gehören ebenso dazu wie ein Parcours mit verbundenen Augen durchlaufen und Schläuche ausrollen. „Für die Abnahme der Leistungsspange haben unsere Jugendlichen in den letzten Tagen Sonderübungen eingelegt“, erzählt Patrick Söhner vom Ausrichter Bad Rappenau. „Seit Anfang des Jahres üben sie auf dieses Ziel hin.“ Wohlwollend betrachtet der neue Jugendleiter der Rappenauer die Gruppe, die gerade an der Station angelegt ist, an der verschiedene Schläuche auf der Länge so ausgerollt werden müssen, dass sie gerade liegen und keine Verdrehungen entstehen. „Diese Übung gehört zur Leistungsspange“, weiß Zartmann. „Die Leistungsspange ist ein Abzeichen der deutschen Jugendfeuerwehr. Die Abnahme hier erfolgt also quasi im Auftrag der deutschen Jugendfeuerwehr, die auch die Wertungsrichter stellt.“ Die Leistungsspange absolvieren die Jugendlichen vor dem Übertritt zu den Aktiven, es sind also die ältesten Jugendlichen, die bei dem Test an den Start gehen. „Wer die Leistungsspange im Jugendbereich absolviert hat, spart sich bei den Aktiven die Hälfte der Truppmannausbildung“, erläutert Kommandant Felix Mann. „Die Truppmannausbildung umfasst 80 Stunden und dauert zwei Jahre. Mit der Leistungsspange sind es nur noch 40 Stunden und ein Jahr.“ Bild: Verschiedene Übungen mussten für das Bestehen der Abzeichen absolviert werden, um zu beweisen, dass man fit für den Ernstfall ist. (Quelle: Franz Theuer, HSt) |