Abteilungsversammlung in Neudenau: Rückblicke & Ausblicke

Uwe Amann, Feuerwehr Neudenau
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Zum fünften Mal lud Abteilungskommandant Sven Reinhardt am zweiten Dezemberwochenende zur jährlichen Abteilungsversammlung. Neben den aktiven Mitgliedern der Einsatzabteilung Neudenau durfte er Herrn Bürgermeister Hebeiß sowie den Kommandanten Jörg Wagner begrüßen. Nach dem Gedenken an die verstorbenen Kameraden begann er nicht wie gewohnt mit dem Jahresbericht, sondern mit drei Themen, die ihn in der vergangenen Zeit viel beschäftigt haben. Das Thema Tagespräsenz lasse Reinhardt keine Ruhe. Da in den letzten Jahren sechs Kameraden umgezogen oder ihren Arbeitsplatz wechselten, stünden diese tagsüber nicht mehr zur Verfügung. Er habe größte Bedenken, tagsüber das notwendige Personal zum Einsatz schicken zu können. Mit Blick auf das baden-württembergische Feuerwehrgesetz wies Reinhardt darauf hin, dass nicht die Feuerwehrführung für die Aufstellung einer leistungsfähigen Feuerwehr zuständig ist, sondern die Kommune. Besonders bei Neueinstellungen solle doch mehr Wert darauf gelegt werden, eine Tätigkeit bei der Feuerwehr zu vermitteln. Das zweite negative Gefühl hat der Abteilungskommandant beim Thema Ausrüstung, explizit macht ihm zu schaffen, dass noch immer eine Wärmebildkamera für die Wehr fehlt. Ein Ausschuss machte im vergangenen Jahr eine Empfehlung zum Kauf eines Modells, die Ergebnisse wurden der Feuerwehrführung und der Stadtverwaltung vorgelegt. Das letzte Thema war positiver Natur: der Gemeinderat Neudenau hatte fünf Tage vor der Versammlung einer Bauplanung zur Sanierung und Erweiterung des Neudenauer Feuerwehrhauses zugestimmt. Dieses schafft Platz sowohl für die Fahrzeuge der Wehr, als auch für Umkleideräume, Sanitäranlagen, usw.

Im anschließenden Jahresbericht nannte Reinhardt viele Zahlen:

  • Personalbestand: 55 Mitglieder in der Einsatzabteilung, darunter fünf Frauen
  • Neuzugänge im Jahr 2011: Marcel Holder aus der Jugendfeuerwehr, Michael Weizenhöfer
  • 19 Übungsabende plus sechs Dienste der Alterskameraden
  • Insgesamt wurden 2233 Stunden für die Feuerwehr geleistet!

Besonders erwähnenswerte Übungen waren die gemeinsame Übung mit dem Möckmühler DLRG, eine Technische-Hilfe-Übung mit der Abteilung Herbolzheim, die Hauptübung bei der Firma Bodach.

Bei anderen Diensten, wie der Hauptversammlung der Feuerwehr, dem St. Gangolfsfest oder dem Gänslauf fielen 408 weitere Stunden an.

Insgesamt 26 Einsätze mussten bewältigt werden, diese können auf der Homepage www.feuerwehr-neudenau.de eingesehen werden. Besonders erwähnenswert sei der Brandeinsatz in Herbolzheim, wo die Eigentümerin und ihre Kinder auf die Terrasse in 7 Metern Höhe geflüchtet waren. Über die Weihnachtstage 2010 waren vier Einsätze, am 06. März wurde zum ersten Mal in der Geschichte die Wehr mit dem Stichwort Person droht zu springen alarmiert. Der größte und spektakulärste Einsatz war der Brand in der Neuen Anlage. Durch den schnellen und guten Einsatz der Neudenauer Wehr sowie den umliegenden Wehren konnte ein weiterer Sachschaden im zighunderttausend Euro-Bereich verhindert werden.

Viele Kameradinnen und Kameraden nahmen an Fortbildungen teil. Zwei neue Truppführer (Stefan Reinhardt, André Sandrisser) wurden ausgebildet, ebenso zwei Atemschutzgeräteträger (Barbara und Katharina Wagner). Die Ausbildung in einfacher technischen Hilfeleistung absolvierten Mario Brandt, Marcel Hamberger, Fabian Klotz, Roman Lott, Wolfgang Schneider, Barbara und Katharina Wagner.

Für ihre Dienste in der Freiwilligen Feuerwehr wurden Stefan Reinhardt und André Sandrisser zu Oberfeuerwehrmännern befördert, die Beförderung zum Hauptfeuerwehrmann erhielten Michael Seeberger und Marco Walch.

Zum Abschluss seines Jahresberichtes dankte Sven Reinhardt allen Mitgliedern der Neudenauer Abteilung für ihre Dienste am Gemeinwohl. Außerdem dankte er Herrn Bürgermeister Hebeiß, der Stadtverwaltung sowie dem Gemeinderat für die stete Unterstützung der Wehr.

Dass auch die älteren Kameraden im Berichtsjahr recht aktiv waren, erläuterte der Leiter der Altersabteilung Ludwig von Molitor. Die sechs Kameraden der Altersgruppe sowie die sieben Mitglieder der Altersabteilung trafen sich zu sechs gemeinsamen Übungen. Zusätzlich übernahmen sie die Bewirtung beim HvO-Kongress, halfen beim Tag der Feuerwehr und bei weiteren Aktivitäten der Wehr. Im Sommer unternahmen sie einen gemeinsamen Ausflug in die Oberpfalz.

Der Kassier Michael Schimpl berichtete über die Finanzen der Abteilung. Der Kassenprüfer Denys Wittmann konnte im Anschluss eine lupenreine Buchführung des Kassiers feststellen.

Dass die Ausführungen von Herrn Reinhardt förmlich nach einer Antwort schreien, stelle Bürgermeister Hebeiß zu Beginn seines Grußwortes fest. Die Problematik der Tagespräsenz sei ihm natürlich voll und ganz bewusst. Dennoch könne er bei Neueinstellungen von Stadtmitarbeitern diese nicht zur Tätigkeit in der Feuerwehr zwingen. Denn wenn diese zur Arbeit oder zum Einsatz getrieben werden müssen, sei das nicht Sinn der Sache. Zur Wärmebildkamera hat der Bürgermeister eine zwiegespaltene Meinung. Ihm seien die Notwendigkeit und die Sinnhaftigkeit des Geräts durchaus bewusst. Herr Hebeiß betonte, dass die eingestellten Mittel noch zur Verfügung stünden und er mit dem Kommandanten diesbezüglich im Gespräch stehe. Fragen zu Detail-Planungen bezüglich der neuen Einsatzkleidung sollten ebenfalls an Kommandant Wagner gestellt werden, dieser sei besser in der Materie. Die positive Nachricht, dass eine Sanierung und Erweiterung des Neudenauer Feuerwehrhauses aussteht, überbrachte der Bürgermeister gerne. Er kann sich auch vorstellen, die Pläne intensiver an einem Übungsabend gemeinsam mit dem Architekten Gerd Schäfer vorzustellen allerdings sollte das Baugesuch abgewartet werden. Den Dank für die Arbeit überbrachte Hebeiß im Namen des Gemeinderats, der Stadtverwaltung, aber auch im Namen der Mitbürger. Gerade beim vergangenen Brandeinsatz in der Neuen Anlage sei vielen Neudenauern die Einsatzstärke der Neudenauer Wehr bewusst geworden.

Die Entlastung des Führungsteams konnte im Anschluss einstimmig durchgeführt werden.

Bei den Wahlen, die turnusgemäß anstanden, gab es keine unerwarteten Ereignisse. Sven Reinhardt wurde mit großer Mehrheit bei nur einer Enthaltung für weitere fünf Jahre zum Abteilungskommandanten gewählt. Der Posten des Stellvertreters musste neu besetzt werden, da Markus Söhner im vergangenen Monat umgezogen ist. Auf Vorschlag des Abteilungsausschusses wurde Matthias Bauer vorgeschlagen. Er wurde mit großer Mehrheit zum neuen Stellvertretenden Abteilungskommandanten gewählt. Die neuen Kassenprüfer sind Denys Wittmann (wie bisher) und André Sandrisser (statt Wolfgang Schneider, der nicht mehr zur Wahl stand).

Auch bei der anschließenden Aussprache kam das Thema Wärmebildkamera wieder auf den Tisch, die Kameraden Matthias Bauer und Marco Walch hatten einen schriftlichen Antrag zur Aussprache gestellt. Bauer stellte fest, dass viel Zeit von einigen Kameraden dafür geopfert wurde, die optimale Kamera für die Wehr zu finden. In einigen vergangenen Einsätzen sei die Notwendigkeit festgestellt worden. Mit der Bitte, sich nochmals intensiv dem Thema zu widmen, wandte sich Bauer nochmals an den Bürgermeister. Der Vorschlag, Spenden in der Gemeinde zu sammeln und die Mehrkosten damit zu übernehmen, kam aus den Reihen der Kameraden und wurde vom Kommandanten sowie dem Bürgermeister angenommen.

Nach etwa anderthalb Stunden konnte die Abteilungsversammlung beendet werden. Direkt im Anschluss fand die gemeinsame Winterfeier mit den Partnerinnen und Partnern statt. Im gemütlichen Beisammensein und einem leckeren Spanferkel konnte noch das ein oder andere Thema angesprochen werden.

gez. Uwe Amann

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