Seit 150 Jahren im Einsatz

Rudolf Landauer, HSt
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Erst im zweiten Anlauf klappte die Gründung einer Feuerwehr in Neudenau vor 150 Jahren, nachdem drei Jahre zuvor Bürgermeister Geißler mit seinem Antrag scheiterte. Geldgründe seien es damals gewesen, wird gemunkelt. Am 19. November 1865 fanden sich aber im Gasthaus „Zum Lamm“ in Neudenau wackere Bürger der Stadt ein, um ein freiwilliges Löschwesen in der Stadt einzurichten. Einige Wochen zuvor hatten sie vom großherzoglichen Bezirksamt Mosbach die Genehmigung bekommen. Kaufmann Franz Merckle wurde erster Hauptmann der Stadt.

150 Jahre später, stellte die Theatergruppe der heutigen Wehr die Versammlung damals im Lamm authentisch nach. Auf den Tag genau nach 150 Jahren luden die Stadt und die Freiwillige Feuerwehr am Donnerstag Gäste in die Sturmfederhalle ein, um mit ihnen dieses stolze Datum zu feiern.

Fachwerk

Eine stattliche Zahl von Ehrengästen nahm an dem Jubiläumsfestakt teil, der nicht das typische Programm eines Jubiläumsfestes hatte. Es gab keine langen Ansprachen wo der sechste Redner seine Vorredner wiederholt. Bürgermeister Manfred Hebeiß war es dennoch wichtig zu betonen, wie wichtig die Feuerwehr in seiner Stadt sei, mit einer Gefährdungslage durch enge Bebauung und viele Fachwerkhäusern. „Wir haben im Jubiläumsjahr rund drei Millionen Euro in die Feuerwehr investiert“, sagte er.

In lockerer Runde stellte Moderator Mathias Bauer den Ehrengästen Fragen. Gut war der Festabend vorbereitet und die Theatergruppe Neudenau hat ihm mit szenischen Beiträgen eine unterhaltsame Note gegeben. Stationen aus den Jahren 1798, 1865, 1880 und 1944 wurden authentisch dargestellt. Die Gegenwart präsentierte die Schar der Feuerwehrjugend, die ihr 25-jähriges Bestehen feierte und turbulent viele Luftballons zum Platzen brachte. Die Szene im 18. Jahrhundert, als nach einem Großbrand ein kleines Mädchen auf die Bühne kam und zwei Frauen den Brand diskutierten, ging den Gästen unter die Haut: „Sie sind nicht mehr da, meine Mutter und mein Vater fehlen, sie sind weg“, schluchzte das Kind.

„Herr Gall, was fühlen sie als Innenminister, Familienvater und Feuerwehrmann bei dieser Szene“, fragte Mathias Bauer den Gast. „Mir geht so etwas nahe, ich habe in meiner Tätigkeit einige solcher Vorfälle erlebt und dabei wird stets deutlich, wie wichtig es ist, dass es Menschen gibt, die sich in den Dienst anderer Menschen begeben und aktiv helfen, so wie hier in Neudenau“, sagte Gall.

Moderne Technik

Auch der CDU Landtagsabgeordnete Dr. Bernhard Lasotta stellte den Menschen in den Mittelpunkt. „Die moderne Technik und die Geräte müssen von Menschen bedient werden, alleine funktionieren diese Dinge nicht, stets steht ein Mensch dahinter“, sagte er. Fragen beantworteten auch der erste Landesbeamte im Landratsamt, Lutz Mai, Kreisbrandmeister Uwe Vogel, Bezirksbrandmeister Frieder Lieb, Kommandant Jörg Wagner und Jugendleiter André Sandrisser, die alle zum Jubiläum gratulierten.

Bild: Wie einst eine Feuerwehrübung ablief zeigten Mitglieder der Feuerwehr beim Festakt zum 150-jährigen Jubiläum. Nicht alles klappte damals auf Anhieb. (Foto: Landauer)

weitere Bilder auf www.feuerwehr-neudenau.de

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