Selbst gemacht schmeckt's am besten

Gabi Muth, HSt
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Von wegen Schläuche kuppeln, die Rettungsschere einsetzen oder das Standrohr platzieren - bei den Niederhofener Floriansjünger geht es am Donnerstagabend nicht um Technik und das richtige Knowhow beim Alarm. Sie zeigen vielmehr Fingerspitzengefühl und Einsatzbereitschaft am Herd. Denn für das Maultaschenfest am Samstag ab 11 Uhr bereiten sie an die 1500 Stück der schwäbischen Spezialität zu.

Das Magazin gleicht an diesem Abend einer Großküche: Das Auto haben die Wehrmänner um Abteilungskommandant Timo Decker in den Hof gefahren und in der Garage lange Brauereitische aufgestellt. Flugs streichen Timo und Albert Decker, Uwe Leimser und Klaus Ganßer die Einmalhandschuhe über die Finger - der Hygiene soll Rechnung getragen werden.

Unterstützung

Mit von der Partie ist auch Horst Ahner, Inhaber und Koch im Erligheimer Landgasthof „Grüner Baum“. Er steht den Wehrmännern mit Rat und Tat zur Seite. Obwohl die Niederhofener Feuerwehrleute im Maultaschenzubereiten schon ein eingespieltes Team sind. „Wir machen das jetzt schon zum vierten Mal, da hat man Erfahrung“, sagt Timo Decker. Uwe Leimser hatte vor vier Jahren den Anstoß zum Maultaschenevent gegeben.

„Ich bin auf die Idee gekommen, weil es so ein Fest bei uns noch nicht gab“, sagt er, während er eine der rund fünf Meter langen Nudelplatten aus der Folie nimmt, und sie auf dem Brauereitisch ausrollt. Mit dem großen Teigschaber gibt Horst Ahner nun darauf die Fleischmasse. Jetzt ist Fingerspitzengefühl gefordert. Gleichmäßig verteilen die Floriansjünger die Masse auf dem Teig. Das ist noch einfach.

Doch nun gilt es, die Platten genau in der Mitte zu falten. Gar nicht so leicht. „Man braucht ein bisschen, bis man wieder den richtigen Dreh raus hat“, sagt Timo Decker. „Jetzt kommt das Maultaschenrichtscheit zum Einsatz“, scherzt Albert Decker. Und tatsächlich sieht das lange Metalllineal aus wie ein solches. Klaus Ganßer drückt die Stoßkante des Teiges fest - wie ein Profi.

„Bei uns ist alles hausgemacht“, sagt Albert Decker. Denn sowohl die Nudelplatten als auch die Füllung aus Brät, Spinat, Eiern und Gewürzen kommen aus der Metzgerei. „Kocht das Wasser, Hebbe?“ ruft Timo Decker seinem Kollegen zu. Herbert Sautter, Zugführer bei der Wehr, ist an diesem Abend für die beiden riesigen Kochtöpfe zuständig. „Nein, noch nicht!“, ruft jener zurück. Denn bis die rund 60 Liter über dem Gaskocher und über dem Buchenholz sprudeln, dauert„s. Timo Decker macht Dampf: “Ha, dann leg„ halt nach“, fordert er den Mann am Feuer auf.

Köstlichkeit

Schließlich ist„s geschafft. Mit dem Teigrad schneiden Uwe Leimser und Klaus Ganßer Tasche für Tasche zurecht. Dann kocht auch das Wasser. Jetzt nix wie rein mit der leckeren schwäbischen Köstlichkeit. Rund zehn Minuten schwimmt sie in der heißen Brühe, ehe sie im kalten Wasser abgeschreckt wird. Gut verpackt in Boxen, kommen die Maultaschen nun ins Kühlhaus. Timo Decker ist zufrieden: “Es gibt nichts Besseres wie eine frische Maultasche.„

Bild: Die Niederhofener Feuerwehrmänner haben beim Zubereiten der Maultaschen viel Spaß. Am Samstag gibt“s die schwäbische Leibspeise in der Brühe, aus der Pfanne oder überbacken vom Grill. (Foto: Gabi Muth)

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