Verkehrsunfall löst Brand aus - Hauptübung der Feuerwehr Leingarten

M.Hoffmann, Feuerwehr Leingarten
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Ein noch ruhiger Sonntag Morgen, kurz nach zehn Uhr im Leingartener Industriegebiet. Der Himmel ist grau in grau, die Temperaturen haben merklich aufgefrischt; es regnet. Dass er bei diesen Witterungsverhältnissen dort viel zu schnell unterwegs ist, bemerkt der Fahrer des roten Polos - noch nicht ganz nüchtern auf dem Heimweg von einer durchzechten Nacht - erst, als es zu spät ist. Er verliert die Kontrolle über sein Fahrzeug, kommt von der Fahrbahn ab, schleudert über den Hof der Firma Knipping-Kunststofftechnik, touchiert einen Palettenstapel und kommt schließlich direkt im Tor der neuen Halle zum stehen. Der Kleinwagen ist komplett demoliert, der Fahrer eingeklemmt. Auf Grund des Unfalls und der dadurch auslaufenden Betriebsstoffe fangen Fahrzeug und daneben liegende Gegenstände Feuer. Die drei Reinigungskräfte, die sich zu diesem Zeitpunkt in der weitläufigen Halle befinden, werden von dem Brandrauch völlig überrascht und in der Halle eingeschlossen.

Soweit das Szenario zur diesjährigen Hauptübung der Feuerwehr Leingarten. Einige Zuschauer haben sich auf dem Gelände der Firma Knipping versammelt, als nach und nach die Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr Leingarten eintreffen. Einsatzleiter Karl Schmidt erkundet die Lage und gibt seine Anweisungen an die Gruppenführer der drei Löschfahrzeuge weiter, dann geht alles Schlag auf Schlag. Trupps mit Atemschutzgeräten betreten bei \"Null-Sicht\" die mit Kunstnebel völlig verrauchte Halle und suchen nach den Vermissten. Die Wasserversorgung wird hergestellt, Schläuche verlegt. Ein Trupp arbeitet mit Schere und Spreizer am Unfall-PKW, um den eingeschlossenen Fahrer eine Puppe aus dem demolierten Wrack zu befreien.

Das imaginäre Feuer am PKW ist schnell gelöscht. Das Absuchen der weitläufigen Halle mit ihren vielen Gängen dauert da schon länger. Doch auch hier sind die Atemschutz-Trupps erfolgreich. Nach und nach werden die drei Vermissten Personen - gespielt von Jugendfeuerwehrangehörigen - gefunden und ins Freie gebracht, während draußen zwei Druckbelüfter dröhnen, um die Halle zu entrauchen. Im Einsatzleitwagen in unmittelbarer Nähe der Einsatzstelle, werden die Abläufe dokumentiert, Funkgespräche und Telefonate geführt. Nachdem dann auch das Unfallopfer aus dem PKW befreit ist, kehrt langsam wieder Ruhe ein, als über Funk das Signal kommt: \"Übungsende!\".

Ganz zufrieden zeigt sich Feuerwehrkommandant André Göbl, der das Geschehen zusammen mit Wolfgang Seitz, Prokurist bei der Firma Knipping, aus sicherer Entfernung beobachtet hat, bei der anschließenden Manöverkritik dann aber doch nicht. \"Ein, zwei Kleinigkeiten sind mir aufgefallen, die wir noch besser machen können - das werden wir dann bei den nächsten Übungen mit einbauen!\", so Göbl.

Wolfgang Seitz dagegen ist zufrieden: \"Solche Übungen sind wichtig, damit die Feuerwehr den Betrieb kennt und im Ernstfall besser reagieren kann deshalb ist die Feuerwehr zu Übungen hier immer gerne gesehen\". Ohnehin ist die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Betrieb in Sachen Brandschutz hervorragend. \"Bei der Firma Knipping rennen wir offene Türen ein\", so Kommandant Göbl bei der Manöverkritik, mit einem Augenzwinkern in Richtung von Wolfgang Seitz. Schließlich war er es auch, der vor einigen Jahren die Idee geboren hat, der Feuerwehr Leingarten eine Wärmebildkamera zu spenden. Die Firma Knipping hat hierbei den Löwenanteil finanziert, weitere Firmen haben sich damals beteiligt. Inzwischen hat sich die Kamera bei Einsätzen und Übungen vielfach bewährt und ist aus dem Feuerwehralltag in Leingarten nicht mehr wegzudenken.

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Dieser Artikelservice wird vom Kreisfeuerwehrverband Heilbronn angeboten - www.kfv-heilbronn.de