Mehr Verkehrsunfälle - mehr Verletzte

PD Heilbronn

Jahresunfallbilanz 2011 für den Stadt- und Landkreis Heilbronn sowie der Bundesautobahnen im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Heilbronn. Die Unfallbilanz im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Heilbronn weist, wie auch im landesweiten Trend, für 2011 eine leichte Zunahme auf.

Insgesamt registrierte die Unterländer Polizei 10.915 Unfälle (2010: 10.230) im Stadt- und Landkreis Heilbronn (ohne BAB). Bei 1.236 Unfällen, wurden 1.191 Personen leicht- und 368 schwer verletzt. Die bedeutet gegenüber dem Jahr 2010 eine Zunahme von 121 Verunglückten, welche durch Verkehrsunfälle Verletzungen erlitten hatten. 18 Verkehrsteilnehmer wurden im letzten Jahr tödlich verletzt.

Die Zunahme von insgesamt 685 Verkehrsunfällen im Vergleichszeitraum des Jahres 2010 zu 2011 ist zwar auffällig, jedoch nicht näher erklärbar. Weder sind bei einzelnen Unfallursachen signifikante Häufungen erkennbar, noch haben sich mehr Unfallschwerpunkte gebildet. Der Anstieg muss zunächst so zur Kenntnis genommen werden. Ob ein verändertes Verhalten der an einem Unfall beteiligten Personen hierbei eine Rolle spielt, d.h. die Bereitschaft, einen Verkehrsunfall polizeilich zu melden, zugenommen hat, wäre denkbar und naheliegend, kann jedoch nicht mit Fakten belegt werden.

Ein leichter Rückgang ist bei den durch Alkoholeinfluss verursachten Verkehrsunfällen zu verzeichnen. So sank die Anzahl der unter Alkohol verursachten Unfälle von 267 (Jahr 2010) auf 249. Dieser Trend kann bereits seit vier Jahren beobachtet werden. Es scheint, dass zum einen die Verkehrsteilnehmer verantwortungsbewusster geworden sind und nach entsprechendem Alkoholkonsum ihr Fahrzeug stehenlassen, zum anderen dürften die zahlreichen polizeirevierübergreifenden Sonderkontrollen hinsichtlich des Fahrens unter Alkoholeinwirkung ihre präventive Wirkung zeigen.

Die Anzahl der unter dem Einfluss von Drogen verursachten Verkehrsunfälle im Stadt- und Landkreis Heilbronn (ohne BAB) blieb mit 18 Delikten exakt auf dem Niveau von 2010. Trends und Tendenzen sind nicht erkennbar.

Die Verkehrsüberwachung hat bei uns nach wie vor einen hohen Stellenwert, denn sie ist ein wichtiger Bestandteil der Unfallprävention. Wir werden sie daher auch künftig trotz zahlreicher zusätzlicher Aufgaben und Sondereinsätzen auf einem hohen Niveau halten, so der Leiter der Heilbronner Polizeidirektion, Roland Eisele.

Hauptunfallursachen

Die häufigsten Ursachen für Unfälle auf Bundes-, Land-, Kreis- und Gemeindestraßen sind nach wie vor Verstöße gegen die Vorfahrtsregelung, dicht gefolgt von dem Nichteinhalten des erforderlichen Sicherheitsabstandes. Erst an dritter Stelle reiht sich nicht angepasste Geschwindigkeit als weitere bedeutende Unfallursache ein. Diese Rangfolge besteht seit Jahren unverändert.

Nach wie vor Unfallursache Nummer eins, bei Unfällen mit Personenschäden, ist die Geschwindigkeit. Es liegt in der Natur der Sache, dass höhere gefahrene Geschwindigkeiten zu schwereren Zusammenstößen führen, die wiederum entsprechende Verletzungen der Insassen nach sich ziehen.

Im Jahr 2011 verzeichnete die Polizeidirektion Heilbronn insgesamt 289 Verkehrsunfälle, an denen motorisierte Zweiräder (einschließlich FmH 25 / sogenannte Mofas) beteiligt waren. Dies bedeutet einen Anstieg von 59 Unfällen. Diese vergleichsweise hohe Zunahme gegenüber dem Jahr 2010 relativiert sich jedoch, beim Blick auf die Vorjahre, wo die Unfallzahlen zum Teil bei über 300 lagen. In 136 Fällen waren im letzten Jahr die Zweiradfahrer selbst Unfallverursacher (47 Prozent). Nichtangepasste oder überhöhte Geschwindigkeit spielte gerade bei Motorradfahrern eine entscheidende Rolle. Sie war bei den selbstverschuldeten Verkehrsunfällen 62 mal die Unfallursache. Bei den 289 Motorradunfällen kam es in 232 Fällen zu Personenschäden. 156 Fahrer wurden dabei leicht verletzt, 86 schwer und drei Kradfahrer erlitten tödliche Verletzungen. 16 Mitfahrer erlitten ebenfalls Verletzungen, davon 12 leichterer Art und vier wurden schwer verletzt. Beeinflusst werden die Unfälle mit motorisierten Zweiradfahrern erfahrungsgemäß insbesondere von der Wetterlage (kurze oder lange Motorradsaison). So ermöglichte die milde Witterung im Frühjahr und nochmals bis in den späten Herbst des vergangenen Jahres eine sehr lange Motorradsaison.

Autobahn- und Verkehrspolizei: Anzahl der Unfälle nahezu unverändert

Im Bereich der Bundesautobahnen im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Heilbronn mussten im abgelaufenen Jahr 1.027 Verkehrsunfälle registriert werden. Gegenüber dem Jahr 2010 bedeutet dies eine leichte Abnahme um 9 Fälle. Bei 113 Unfällen wurden 124 Personen leicht und 37 Personen schwer verletzt. Vier Menschen erlitten tödliche Verletzungen. Hauptunfallursache ist auf den Bundesautobahnen nichtangepasste Geschwindigkeit gefolgt von nicht ausreichendem Sicherheitsabstand.

Bei 168 Verkehrsunfällen waren Lkw beteiligt, von denen wiederum in 81 Fällen die Lkw-Fahrer Verursacher waren. Im Bereich dieser Unfallkategorie liegt die Ursache ungenügender Sicherheitsabstand noch vor der Ursache nichtangepasste Geschwindigkeit.

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