Ein neues Auto, das durchs Tor passt

Rudolf Landauer, HSt
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Ein neues Auto, das durchs Tor passt

Neudenau Feuerwehr bekommt 200 000-Euro-Fahrzeug - Gebäude werden gebaut und saniert

Von Rudolf Landauer

Die Stadt Neudenau gibt viel Geld für ihre Feuerwehr aus: Das Gerätehaus wird erweitert und zudem der Kauf eines Fahrzeugs beschlossen. Foto: Rudolf Landauer

Die Jagsttalstadt Neudenau hebt derzeit das Feuerwehr- und Rettungswesen auf ein beachtliches Niveau - auch, was die Ausgaben betrifft: Bezogen auf die Größenordnung von 5100 Einwohner werden enorme Investitionen getätigt. Momentan entsteht direkt beim Feuerwehrgerätehaus, das gleichzeitig saniert wird, ein moderner Erweiterungsbau. Die Gesamtkosten sind inzwischen auf über zwei Millionen Euro angewachsen.

Probleme gleich zu Baubeginn: Es wurde festgestellt, dass Teile des Baugrunds auf einem alten Auffüllgelände liegen und daher aufwendige und tiefe Bohrpfähle eingebracht werden mussten. Die Maßnahme verzögerte nicht nur den Bauverlauf, sie verteuert auch das gesamte Projekt. Dass man in der Kommune den Brandschutz und das Rettungswesen sehr ernst nimmt, ist auch an den Beschlüssen des Gemeinderats ablesbar.

Haushalt Trotz geringer Steuerkraft gelingt es Bürgermeister Manfred Hebeiß und Kämmerin Julia Krätschmer, durch eine äußerst sparsame Haushaltspolitik Geld für derartige Investitionen zur Verfügung zu stellen. Das findet im Gemeinderat und in der Bevölkerung Anerkennung, was in der jüngsten Gemeinderatssitzung erneut zum Ausdruck gebracht wurde. Die Verwaltung legte nämlich ein hervorragendes Ergebnis des Jahresabschlusses mit glänzenden Zahlen für das Haushaltsjahr 2013 vor.

In derselben Sitzung folgte dann auch gleich der Beschluss für die nächste Feuerwehr-Investition: Wenn im kommenden Jahr die Abteilungsfeuerwehr Neudenau ihr 150-jähriges Bestehen feiert, kann sie nicht nur ein komplett saniertes Altgebäude und die moderne Gerätehauserweiterung vorzeigen, sondern gleichzeitig auch das neue Fahrzeug vom Typ GW-L2 vorstellen, wie es in der Sprache der Feuerwehr genannt wird - einen Gerätewagen. Der Beschluss für die Beschaffung des 200 000 Euro teuren Gerätewagens für logistische Einsätze wurde einstimmig gefasst. Bürgermeister Manfred Hebeiß informierte das Gremium: „Uns ist es gelungen, an ein Vorführfahrzeug der Firma Hensen in Waldbrunn zu kommen, dass wesentlich preisgünstiger ist als ein Neufahrzeug.“ Feuerwehrkommandant Jörg Wagner erläuterte die Einsatzzwecke und Ausrüstung des Fahrzeugs: So ist das Fahrzeug mit einer Ladebordwand, Rollcontainern, Stromerzeuger und allerlei weiterem technischem Gerät ausgerüstet. „Das GW-L2 ist nicht für den Ersteinsatz konzipiert, sondern versorgt Einsatzgruppen am Einsatzplatz mit dem benötigten logistischen Material“, informierte Feuerwehrexperte Jörg Wagner.

Erweiterungsbau Das neue Fahrzeug war indirekt auch Auslöser für den Erweiterungsbau, denn es hätte gar nicht durch die Tore des bestehenden Hauses gepasst. Nicht zu einem Ergebnis kamen die Räte allerdings bei der Standortsuche für ein Abstellgebäude für die Löschgruppe Reichertshausen.

„Die Gerätschaften sind derzeit in angemieteten Räumen eingestellt, die der Vermieter jederzeit kündigen kann“, informierte Bürgermeister Manfred Hebeiß. Zwei Varianten beim Feuerlöschteich waren in der Diskussion - weil man sich auf keinen einigen konnte, wurde der Grundsatzbeschluss vertagt.

http://www.stimme.de/heilbronn/nachrichten/kocher-jagst/nokjb/sonstige-Ein-neues-Auto-das-durchs-Tor-passt;art87734,3124314

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