Feuerwache Süd schreitet ihrer Vollendung entgegen

Nicole Theuer, HSt
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Ein Millionenprojekt der Stadt Bad Rappenau im Bonfelder Buchäckerring steht vor seiner Vollendung: nur noch wenige Wochen, dann bezieht die Fusionsabteilung Süd der Freiwilligen Feuerwehr ihr neues Domizil, die Feuerwehrhäuser in Bonfeld, Fürfeld und Treschklingen werden geräumt und an die Stadt zurückgegeben. „Es wird Zeit, dass die Mannschaft unter einem Dach zusammenkommt“, bekennt Kommandant Felix Mann, „seit einem Jahr üben die drei Abteilungen zusammen, doch nach jeder Übung fährt die Abteilung in ihren Heimatort zurück, so dass es kein gemeinsames Ende der Übungen gibt, das sollte langsam ein Ende haben.“

Noch ist das neue Gebäude, dessen Fassade mit grauen und roten Blechen verkleidet ist, das Letzte, möglich, dass sich in direkter Nachbarschaft bald eine Firma ansiedelt und so ein bisschen der Blick, der sich aktuell vom Balkon aus bietet, eingeschränkt wird. Der Balkon vor dem großen Mannschafts- und Schulungsraum ist Felix Mann wichtig. „Hier haben die Einsatzkräfte die Möglichkeit, sich auszutauschen, einen Einsatz Revue passieren zu lassen und haben gleichzeitig einen Blick auf die Autobahn.“ Die wird in absehbarer Zeit mit zum Aufgabengebiet der Abteilung Süd gehören. „Wenn die Kernstadt ihr neues LF20 ausgeliefert bekommen hat, verlegen wir das TLF4000 nach Süd“, kündigt Mann an. Das Tanklöschfahrzeug verfügt über zusätzliche Wasserreserven, die bei PKW- und LKW-Bränden erforderlich sein können. „Die Zeit bis zur Verlegung des Fahrzeugs werden wir nutzen, um die Mannschaft für die bevorstehenden Tätigkeiten auf der Autobahn intensiv zu schulen.“ Doch nicht nur in fachlicher Hinsicht wie beispielsweise in Sache LKW-Unfälle, sondern die Abteilung soll auch auf die psychischen und physischen Belastungen bei diesen Einsätzen vorbereitet werden. In der Zusammenlegung der drei Einsatzabteilungen sieht Mann viele Vorteile. „Es kommt mehr Personalstärke zusammen, die Tagesverfügbarkeit wird dann kein Problem mehr sein.“ Leider, so Mann, könne es heute unter Tags vorkommen, „dass wir weder eine Staffel mit sechs Mann noch eine Gruppe mit neun Mann, die die entsprechenden Voraussetzungen mitbringen, zusammenbekommen.“ Mit der Abteilung Süd, „werden wir eine personell bessere Besetzung haben und zielgerichteter unsere Hilfe leisten können.“ Und der erfahrene Kommandant sieht noch einen weiteren, nicht von der Hand zu weisenden Vorteil. „Die Zahl der Einsätze wird steigen und damit steigt auch der Grad der Professionalisierung.“ Große Hoffnungen setzt Mann auf die junge Generation. „Ich wünsche mir, dass sie Gefallen daran finden, auf Augenhöhe mit Bad Rappenau zu sein und dass diese Konkurrenz sie anspornt und sie sich noch mehr als jetzt schon anstrengen.“

Die äußeren Voraussetzungen sind mit dem Neubau geschaffen. Der Eingangsbereich, in dem jetzt, so wie im übrigen Gebäude auch, noch die Handwerker das Sagen haben, ist hell und freundlich, die nach Geschlechtern getrennten Umkleideräume sind bei aller Funktionalität großzügig und ebenfalls hell. Der Weg in die Fahrzeughalle ist kurz, aus dem Funkraum heraus gibt ein Fenster den Blick in die Fahrzeughalle frei. Der Funkraum ist noch kahl, unzählige Kabelstränge hängen von der Decke. „Der Funktisch und die Funktechnik sollen bis zum Einzug fertig sein“, kündigt Mann an, macht aber auch deutlich, „sollte es wider Erwarten nicht klappen, wäre es für die Abteilung keine Verschlechterung, denn Bad Rappenau ist die einzige Wache, die über einen Funkraum verfügt.“

Im Obergeschoss des Gebäudes, das auch mittels eines Aufzugs erreicht werden kann, befindet sich neben der Küche und dem Jugendraum, den die Jugendlichen selbst gestalten und einrichten werden, der Schulungs- und Mannschaftsraum. „Die Stadt hat der Abteilung ein bestimmtes Budget zur Verfügung gestellt, damit sie Dinge wie Geschirr anschaffen kann.“ (nit)

Hintergrund: Am 8. Dezember ist es soweit: die Abteilungen Bonfeld, Fürfeld und Treschklingen treffen sich ein letztes Mal in ihren angestammten Domizilen und machen sich mit Fahrzeugen und Ausrüstung in einer Sternfahrt auf in den Buchäckerring. Dort werden die Spinde bezogen und es gibt eine kleine Feierstunde für geladene Gäste. „Es wird aber nicht so sein, dass die Abteilung im Ernstfall gleich zu ihrem ersten Einsatz ausrücken muss“, macht Felix Mann deutlich, „es muss noch die Alarm- und Ausrückeordnung umgestellt werden und die Melder müssen neu aufgespielt werden.“ 83 Einsatzkräfte, 26 Jugendliche sowie 16 Mitglieder der Altersmannschaften werden dann unter dem Dach der Abteilung Süd zuhause sein. (nit)

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