Jahreshauptversammlung der Feuerwehr: Mitgliederschwund entgegnen - Neue Wege in der Jugendarbeit

Nicole Theuer, HSt
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Fusion der Abteilungen Fürfeld, Bonfeld, Treschklingen zur Abteilung Süd, Planung eines neuen Feuerwehrhauses in Grombach und der Kernstadt, die Ausarbeitung eines neuen Jugendkonzepts und 181 Einsätze. Das sind die Eckpfeiler im Jahresbericht von Kommandant Felix Mann bei der Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Bad Rappenau in der Treschklinger Kirchberghalle. „Im Jahr wurde unsere Feuerwehr zu 181 Einsätzen gerufen, womit sich der Trend der jährlich steigenden Einsatzzahlen bestätigt und fortsetzt“, machte Mann deutlich und fügte an, „mehr als die Einsatzzahl beschäftigte uns im Jahr 2018 jedoch die Zahl unserer Jugendfeuerwehrmitglieder.“

32 Prozent Verlust Aktuell hat die Freiwillige Feuerwehr Bad Rappenau sechs Jugendgruppen mit insgesamt 74 Mitgliedern und 45 Betreuern. „Es ist jedoch erkennbar, dass unsere Jugendfeuerwehr seit 2014 einen enormen Mitgliederschwund erlitten hat“, so Mann. Seit dem Höchststand im Jahr 2014 mit 109 Jugendlichen hat unsere Jugendfeuerwehrwartin zusammen mit unseren Jugendgruppenleitern trotz der engagierten und professionellen Jugendarbeit einen Personalverlust von 32 Prozent erlitten.“

Diese dramatische Entwicklung gelte es unter Einsatz aller Möglichkeiten aufzuhalten und mit entsprechenden Maßnahmen eine Trendwende einzuleiten, so Mann. Deshalb beschloss man eine Organisationsänderung und definierte Ziele zur Steigerung der Attraktivität wie das Erleben von Erfolgen durch die Teilnahme an Wettbewerben und Wettkämpfen, auf Altersgruppen spezifisch abgestimmte und aufeinander aufbauende Jugendarbeit, lernzielorientierte Jugendarbeit unter Berücksichtigung der Jugendordnung, Teamgefühl durch größere Gruppengrößen und Mitsprache in Form von Jugendsprechern und eigenverantwortlichen Aufgaben.

Ressortmodell Das Ressortmodell sieht vor, die Jugendlichen aus Fürfeld, Bonfeld und Treschklingen (Abteilung Süd) und Babstadt zum Ressort Süd, die Jugendlichen aus den Abteilungen Bad Rappenau, Heinsheim, Grombach, Obergimpern und Wollenberg zum Ressort Mitte zusammenfassen, wobei die Jugendgruppen vor Ort bestehen bleiben. Innerhalb der Ressorts werden die Jugendlichen altersgerecht aufgeteilt. Die Zehn- und Elfjährigen sind die Fire-Rookies, die Zwölf- bis 14-Jährigen firmieren als Fire-Dragons und die 15- bis 17-jährigen sind die Fire-Fighters. „Dadurch entstehen Gruppengrößen, mit denen man arbeiten kann“, zeigt sich Mann überzeugt, weiß aber auch, „es wird eine logistische Herausforderung“. Denn, das macht Müller deutlich, die Ressorts haben keinen festen Übungsort. „Die Gruppen treffen sich an einem zentralen Punkt und fahren dann an den jeweiligen Übungsort“, so Müller.

Mann erhofft sich von dem Modell, das ab 2020 umgesetzt werden soll, „dass die Kompetenzen der Einzelnen den anderen zugutekommen“. Und noch etwas wird sich ändern. „Die neuen Ressorts müssen sich Geld für ihre Aktivitäten erwirtschaften, beispielsweise durch die Teilnahme am Nikolausmarkt in der Kernstadt.“ Neben der Umsetzung des Ressortmodells haben sich Müller, Mann und ihre Mitstreiter die Gewinnung neuer Jugendlicher für die Feuerwehr auf die Fahnen geschrieben. „Die beste Werbung für uns ist immer noch die Mund-Propaganda“, macht Mann deutlich, wünscht sich aber für die Zukunft die Schaffung einer FSJ- oder Bufti-Stelle für die Feuerwehr. „Das wäre ein großer Gewinn für uns, denn die Freiwilligen wären vom Alter her unserer Zielgruppe nahe und könnte uns unter anderem in diesem Bereich entlasten“, so Mann und fügte in Richtung Oberbürgermeister Sebastian Frei an, „wir sehen die dauerhafte Einrichtung einer solchen Stelle als zielführend an.“ Daneben könnte sich die Feuerwehr die Einrichtung einer Feuerwehr-AG an der Verbundschule genauso gut vorstellen wie „eine durch vorhandene Pädagogen der Stadtverwaltung geleitete Kindergruppe der Jugendfeuerwehr.“

Ehrungen:
Im Rahmen der Hauptversammlung erhielten Sebastian Heisig, Conrad Wagenbach, Jasmin Müller, Marcel Rösch und Jörg Welzig und Kdt. Felix Mann das Feuerwehrehrenzeichen in Bronze für 15 Jahre Dienst, 25 Jahre tun Michael Büchele, Rene Strauß, Thomas Wachno, Matthias Blessinger und Thomas Eichner Dienst und erhielten das Ehrenzeichen in Silber. In Gold ging die Auszeichnung für 40 Jahre aktiven Dienst an Bernd Blessinger, Michael Laule und Helmut Weisser. Zudem erhielten Jürgen Lietzow und Jürgen Harrer die Feuerwehrehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes, Sebastian Müller wurde mit der Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg in Silber ausgezeichnet. Harald Reinhardt wurde zum Ehrenabteilungskommandanten ernannt. nit

Foto: Theuer

Der stellv. Kreisbrandmeister Uwe Thoma, Oberbürgermeister Sebastian Frei (von links) ehrten gemeinsam mit (von rechts) Kommandant Felix Mann, dem stellv. Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Martin Kuhmann und dem stellv. Kommandanten Axel Klumbach drei Aktive Kameraden der Abt. Obergimpern (HFM Bernd Blessinger, HFM Michael Laule, HFM Helmut Weisser) für 40 Jahre aktiven Dienst.

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