Feuerwehr erhält Hausnummer 112

Josef Staudinger, HST
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Ein Richtbaum mit im Wind flatternden bunten Handwerkertüchern, Rotwein und ein zerschmettertes Glas, das Glück bringen soll: Am Freitag wurde an der Nordheimer Straße in Leingarten Richtfest gefeiert. Auf dem südwestlich der Kreisverkehrsanlage gelegenem Areal entsteht derzeit das neue Feuerwehrhaus mit dem markanten, 15 Meter hohen Übungsturm. Läuft alles nach Plan, kann das zukünftige Domizil der Freiwilligen Feuerwehr im April 2023 seiner Bestimmung übergeben werden.

Zahlreiche Gäste verfolgten die Zeremonie. „Den Grundstein für einen modernen Schutz unserer Bevölkerung und die zeitgemäße Unterbringung der Feuerwehr“ sei am 21. September 2021 gemeinsam gelegt worden, ließ Ralf Steinbrenner den Bauverlauf Revue passieren: „Heute“, so der Bürgermeister, „dürfen wir feierlich die Fertigstellung des Rohbaus mit dem symbolischen Richtfest feiern“. Hier entstehe ein funktionales und nachhaltiges Feuerwehrhaus, erläuterte er. Heizen und Kühlen werde durch das in den Hang gebaute Gebäude minimiert, das Dach werde begrünt und mit einer Photovoltaikanlage versehen. Der Neubau besteche darüber hinaus mit einer klaren und modernen Architektur.

Eine gute Bilanz zog Steinbrenner bei den Kosten. Beim Spatenstich für das Feuerwehrhaus habe die Auftragssumme bei knapp acht Millionen Euro gelegen. Nach der Vergabe von etwa 75 Prozent der Gewerke liege diese bei rund 8,2 Millionen Euro, so der Bürgermeister – das Ergebnis könne sich angesichts der aktuell grassierenden Preissteigerungen wirklich sehen lassen. Ein Dankeschön richtete das Stadtoberhaupt an das Land, das das Projekt mit 410 000 Euro bezuschusst hat. Da ein Feuerwehrhaus etwas Besonderes darstelle, habe die Verwaltung dem Areal an der Nordheimer Straße die Hausnummer 112 zugeteilt. Damit dann auch wirklich jeder wisse, wo er sich befindet, fügte Steinbrenner schmunzelnd hinzu. Er hoffte weiterhin auf Unfallfreiheit und dankte den Bauleuten für ihren Einsatz. Es sei spannend zu sehen, wie so ein großes Gebäude geplant worden sei und gewachsen ist, sagte Feuerwehrkommandant Rouven Leibbrand, der die hervorragende Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro heraushob. „Unser Feuerwehrhaus wird ein Führungshaus im Bezirk“, verkündete er. Im Landkreis sei es eine Hausnummer.

„Wir sind am Ende des Rohbaus angelangt und freuen uns auf den Innenausbau“, erklärte Architekt Frank Heinz aus Waldkirch im Breisgau. Die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr und Verwaltung bezeichnete der Planer als „konstruktiv“ und ergänzte: „Wir spüren das Vertrauen, das uns entgegengebracht wird.“

Nach dem traditionellen Richtspruch durch Polier Friedrich Reingruber von der Baufirma Wolff & Müller aus Waldenburg und einem dreifachen „Hoch-Leben-Lassen“ aller am Bau Verantwortlichen und Beteiligten, zerschellte das Weinglas unter dem Beifall der Gäste auf dem Boden. „Damit ist die Baustelle nicht mehr trocken“, kommentierte Ralf Steinbrenner und bat die Gäste zur Getränke- und Essenstheke.

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